Emanuel Barica ist ein umtriebiger und mittlerweile unter den Roma in
Berlin bekannter und gut vernetzter junger Künstler. Er nahm an unserer Ausstellung „Young Romani Artists“ und zuletzt an der Ausstellung „Heterotypie X 3“ kuratiert von Dr. Alvaro Garreaud teil. In den letzten Monaten kann man bei dem jungen Künstler eine anhaltend sprunghafte künstlerische Entwicklung erleben. Mit Fleiß und zeichnerischem Talent entwickelt er seine „Zeichnung der Intuition“. Oft nutzt er dabei Musik, deren Klängen er in performativer Arbeitsweise folgt. Sein Arbeitsplatz hierbei ist die Straße, oft der belebte Alexanderplatz in Berlin, wo er unter Beifall des Publikums immer neue Werke schafft. Längst hat sich die Kunst Baricas dabei von einer einfachen aber detailgetreuen Wiedergabe seines Gegenübers in realistischen Portraits hin zu einer eigenen Bildsprache weiterentwickelt. Er begegnet der Härte der Realität des Lebens auf der Straße mit oft poetischen Bildwerken, die er mit Kugelschreiber, Fineliner oder Zeichentusche in reduzierten aber auch kräftigen Farben zu Papier bringt. Stets ist das Mitgefühl und die Solidarität des Künstlers spürbar, wenn er in seiner virtuosen Arbeitsweise das meist harte Leben um ihn herum betrachtet. Seine Kunst ist nie direkt politisch, seine Haltung schon: der rumänische Rom sieht sich selbst als künstlerischen Aktivisten, der sich für die Belange der Roma Minderheit, die Anerkennung ihrer Vergangenheit, und die Überwindung einer schwierigen von Ausgrenzung geprägten Gegenwart einsetzt. Er will mit seiner Kunst ein Gegenbild liefern. So war es Emanuel Barica, der als Jüngster mit fester Stimme das Manifest der „Young Romani Artists“ verkündete. Mit Barica lernen wir einen Künstler kennen, der fieberhaft arbeitend ganz am Anfang einer Künstlerkarriere steht: vor ihm liegt sein Weg auf der „Straße der Wirklichkeit“.
VDSR BW Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden, (DE)
Straße der Wirklichkeit . Street of reality Galerie Kai Dikhas, Berlin (DE)
Berlin Tales, ERIAC, Berlin (DE)
BARVALO, Mucem, Marseille (FR)
Bonjour les Gadjés – Rivoli59, Paris (FR)
Schublade mich nicht, Kunstraum La Giraffe, Berlin (DE)
Forgotten Lines – SAFE- Straßensozialarbeit für Erwachsene, Dreseden (DE)
Stopping Places VII, Galerie Kai Dikhas, Berlin (DE)
Heterotopie X3 Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma Dokuz Sinti und Roma, Berlin (DE)
Young Romani Artists Galerie Kai Dikhas, Berlin (DE)