Manolo Goméz . Ya es hora – Jetzt ist die Stunde

Ya es hora – Jetzt ist die Stunde ist der Titel des letzten, des 80. Bildes der grafischen Serie Los
Caprichos – Die Einfälle des spanischen Künstlers Francisco de Goya. In dieser Serie, die als ein
Meisterwerk der Kunstgeschichte gilt, wandte sich der Maler Goya erstmalig der Druckgrafik zu. In
teilweise geradezu surrealistisch anmutenden Aquatinta-Radierungen erschuf der Künstler, der als
Maler längst anerkannter Hofmaler in Spanien war, ein bissig-kritisches Panoptikum der
spanischen Gesellschaft. Nun, quasi nach achtzig Grafiken, ruft der Künstler mit diesem Bild die
Stunde des Jetzt aus. Grotesk und zwielichtig anmutende Mönche springen erschrocken aus
ihrem Dämmerzustand der Lethargie auf. Und man kann den Künstler verstehen: Es ist die
Revolution der Kunst, der neuen Zeit, die anbricht – der Zeit der Aufklärung, die im Nachbarland
Frankreich längst das Ende der französischen Monarchie bewirkt hatte. Goya, der Hofmaler der
spanischen Aristokratie, ruft die Revolution natürlich nicht offen aus, sondern scheucht in seinem
Bild in der ihm eigenen mehrdeutigen Art eine Gruppe Mönche auf, die für ihn die Erstarrung der
Gesellschaft symbolisierten.


In den Zeiten Goyas gab es den Flamenco, wie wir ihn kennen, noch nicht. Doch bewegte sich der
dem Hofe so nahe stehende Künstler dennoch in dem Umfeld, in dem in den folgenden
Jahrzehnten der Flamenco sich als widerstände Kultur des Volkes und der Gitanos entwickeln
sollte. Tänze, die wie Vorläufer des Flamencos anmuten, Musiker*innen und die berüchtigten
Mayas, die oft Romnja waren, sind vielfache Sujets von Goyas Malerei, der zu diesem Zeitpunkt
leider bereits sein Gehör verloren hatte und in der ewigen Einsamkeit der Taubheit leben musste.


Und so ist Ya es Hora ein Ruf, wie er der Flamenco-Kultur entsprungen zu sein scheint. Jetzt ist
die Stunde! Der Grito, der Schrei, des Cante des Flamencos. Der Moment wird in dieser Kultur zu
einem widerständigem Momentum, und damit finden wir uns inmitten der Kunst des in Barcelona
lebenden andalusischen Künstlers Manolo Gómez wieder. Gómez ist eigentlich abstrakter Maler,
dessen künstlerische Wurzeln in der Kunst der Keramik und eben in der Flamenco-Kultur zu finden
sind. In seiner abstrakten Malerei hat er für den Flamenco der Gitanos eine kongeniale Umsetzung
in eine bildnerische Formensprache gefunden und in zahlreichen Ausstellungen in Spanien und
Europa zu Bekanntheit gebracht. Wie Goya mit seinen Caprichos wendet sich Manolo Gómez in
seiner Hommage an Francisco de Goya und vor allem an den sevillanischen Gitano und
Avantgardisten Helios Gómez (*1905 Sevilla – gest. 1956 Barcelona) – mit dem Manolo Gómez
unseres Wissens nach nicht verwandt ist, mit seiner ausgestellten Serie erstmalig der Druckgrafik
zu. Die Ausstellung Ya es Hora präsentiert rund um die Grafik gleichen Namens von Francisco deUnd so ist Ya es Hora ein Ruf, wie er der Flamenco-Kultur entsprungen zu sein scheint. Jetzt ist
die Stunde! Der Grito, der Schrei, des Cante des Flamencos. Der Moment wird in dieser Kultur zu
einem widerständigem Momentum, und damit finden wir uns inmitten der Kunst des in Barcelona
lebenden andalusischen Künstlers Manolo Gómez wieder. Gómez ist eigentlich abstrakter Maler,
dessen künstlerische Wurzeln in der Kunst der Keramik und eben in der Flamenco-Kultur zu finden
sind. In seiner abstrakten Malerei hat er für den Flamenco der Gitanos eine kongeniale Umsetzung
in eine bildnerische Formensprache gefunden und in zahlreichen Ausstellungen in Spanien und
Europa zu Bekanntheit gebracht. Wie Goya mit seinen Caprichos wendet sich Manolo Gómez in
seiner Hommage an Francisco de Goya und vor allem an den sevillanischen Gitano und
Avantgardisten Helios Gómez (*1905 Sevilla – gest. 1956 Barcelona) – mit dem Manolo Gómez
unseres Wissens nach nicht verwandt ist, mit seiner ausgestellten Serie erstmalig der Druckgrafik
zu. Die Ausstellung Ya es Hora präsentiert rund um die Grafik gleichen Namens von Francisco de Goya also 18 Druckgrafiken von Manolo Gómez, mit denen er in den letzten Monaten eine
einzigartige, fragile und sensible, zumeist schwarz-weiße Kondensation seiner Kunst gefunden
hat. Dreidimensionale Strukturen der Grafiken erinnern an den Beginn seiner Laufbahn als
Keramiker. Doch Gómez präsentiert eine neue künstlerische Welt, er offeriert uns eine Welt der
Freiheit, des kreativen Momentums, das voller ästhetischer Reichhaltigkeit gekonnt alle Hürden zu
überwinden weiß. Fern von ethnisch bestimmten Zuschreibungen, von Nationalismen, von Krieg
und seinen Folgen. Und so wollen wir mit dieser Ausstellung eine Hommage an Helios Gómez
liefern. Wir erinnern an diesen einzigartigen politischen Künstler, der für eine andere Welt kämpfte
als die, in der er lebte, für eine Welt, an der alle teilhaben sollten. Wir erinnern an ihn, der seine
eigene Kunst der politischen Sache, dem antifaschistischen Kampf unterwarf. Denn eigentlich
visionierte Helios Gómez eine Kunst, die ihrem Publikum mit rein abstrakten Formen eine Emotion
vermitteln sollte, ganz so, wie es Manolo Gómez heute gelingt.

Ort: ERIAC European Roma Institute for Arts and Culture, Reinhardtstrasse 41 – 43, 10117 Berlin

Eröffnung: 8. September 2022 7pm
Dauer der Ausstellung: 9. September 2022 – 30. November 2022
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 17.00h Sa & So geschlossen

Kontakt: Andrea Wierich, email: presse@kaidikhas.com


Die Ausstellung „Manolo Gómez . Ya es hora – Jetzt ist die Stunde“ findet im Rahmen des
Projektes „Dias de Ira – Tage des Zorns – Helios Gómez kehrt zurück nach Berlin“ von Álvaro
Garreaud und Moritz Pankok, gefördert vom HKF Hauptstadtkulturfonds , IMPACT Förderung
2022 und der Stiftung Kai Dikhas und Kooperation mit dem ERIAC European Roma Institute for
Arts and Culture und der Stiftung Kai Dikhas statt.

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